Angst beim Reiten überwinden

Angst beim Reiten überwinden

Angst beim Reiten und beim Umgang mit dem Pferd ist ein sehr komplexes Thema. Vielfach wird versucht, die Reitangst ausschließlich über mentale Techniken oder durch eine Verbesserung der Reittechnik zu überwinden.

Meiner Erfahrung nach ist das jedoch nicht ausreichend, um tiefsitzende Reitängste abzubauen. Du wirst nur dann sicher und gelassen im Umgang mit deinem Pferd, wenn du die emotionalen, mentalen und seelischen Anteile deiner Angst gleichermaßen mit einbeziehst.

Angst beim Reiten auflösen ist also viel mehr als nur ein bisschen die Reittechnik verbessern. Es geht vor  allem darum, eine vertrauensvolle Beziehung mit deinem Pferd aufzubauen und dein Selbstvertrauen zu stärken.

 

 

Janas Story Teil 1

„Hoffentlich muss ich heute so lange arbeiten, dass ich keine Zeit mehr zum Reiten habe. Solle ich vielleicht jetzt schon eine WhatsApp an meine Reitlehrerin schicken, dass besser sie reitet?“

„Du bist so ein mieser kleiner Angsthase. Das war doch immer dein Traum, ein eigenes Pferd zu haben.“

„Aber ich habe auch keine Lust dazu, mich zu verletzten. Und wenn ich wochenlang ausfalle bei der Arbeit, dann kann ich mir wahrscheinlich gar kein Pferd mehr leisten.“

„Oh Mann, ich habe mich so gefreut, endlich ein eigenes Pferd zu haben und jetzt mache ich mir das mit meinen blöden Ängsten selber kaputt.“

Solche Dialoge gehen im Kopf einer Reiterin ab, die regelmäßig Angst beim Reiten oder beim Umgang mit ihrem Pferd hat.

Die Dialoge und die Gedanken drehen sich im Kreis und es scheint keinen wirklich guten Ausweg aus der Situation zu geben.

Vielfach wird versucht, über eine reine Verhaltensänderung bzw. „einfach“ durch die Angst durchgehen, die Angst aufzulösen. Aber Menschen sind viel zu komplexe Wesen. Eine Lösung über reine Willensanstrengung wird in den meisten Fällen nicht funktionieren. Erfolgreich ist es, den Körper und die Gefühle mitzunehmen.

 

 

 

Mit der Angst beim Reiten bist du nicht allein

 

Angst beim Reiten oder beim Umgang mit dem Pferd hat fast jede Reiterin schon mal erlebt. Das ist normal und bis zu einem gewissen Grad auch gut: Angst ist ein natürlicher Teil unseres Überlebensinstinkts und kann uns vor möglichen Gefahren schützen. Aber wenn du beständig ein flaues Gefühl hast und die Leichtigkeit und Freude am Reiten dauerhaft weg ist, dann solltest du etwas dagegen tun. Denn Angst sollte dich nicht daran hindern, eine vertrauensvolle Partnerschaft mit deinem Pferd aufzubauen und für deine Träume und Ziele loszugehen.

Zeichnung von Frau, die zusammengekauert sitzt und sich angstvolle Gedanken übers Reiten macht

Über die Angst beim Reiten wird heute zwar schon offener gesprochen, aber gerade sehr erfahrene Reiterinnen schämen sich meistens dafür. Einerseits sagt ihre innere Stimme, dass sie doch schon so viel Erfahrung haben, dass sie Probleme mit dem Pferd entweder gar nicht haben dürften oder zumindest mit Hilfe guten Unterrichts lösen müssten. Diese Erwartung wird oft auch von außen gefördert und viele Reitlehrer*innen haben nicht wirklich ein Verständnis für dauerhafte, wiederkehrende Angst.

Immer noch wird dann versucht, die Angst durch Verbesserung der Reittechnik zu lösen. Aber wenn Angst dein Reiten beeinflusst, kann es schwieriger werden, deine Fähigkeiten zu verbessern und dein volles Potenzial auszuschöpfen. Als Reiterin weißt du wahrscheinlich, dass das Reiten nicht nur physisch, sondern auch emotional anspruchsvoll ist.

 

Zusätzlich hast du es ja nicht nur mit dir, sondern mit einem extrem sensiblen Lebewesen zu tun. Pferde bringen nicht nur eigene Verhaltensweisen und Gefühle mit, sondern zusätzlich spiegeln sie die Gefühle und Gedanken ihrer Reiterinnen ganz unmittelbar. D.h. wenn du Angst hast, dann kann es leicht passieren, dass auch dein Pferd Angst bekommt und unsicher wird.

 

Es verhält sich entsprechend, z.B. mit Durchgehen, Steigen, bocken oder dich nicht aufsteigen lassen, wodurch du als Reiterin noch mehr Angst bekommst und schon ist ein unheilvoller Kreislauf in Gang gesetzt.

 

Die gute Nachricht: du kannst lernen, deiner Angst zu begegnen, sie zu verändern, sie aufzulösen und oftmals ganz abzubauen. Dir einzugestehen, dass du Angst hast, ist ein erster großer Schritt in die richtige Richtung.

 

Janas Story Teil 2:

Das war ein richtig gutes Gespräch heute mit Sabine. Ich wusste gar nicht, dass sie früher auch immer wieder Angst hatte beim Reiten. Sie wirkt immer so souverän und selbstsicher, wenn sie mit Filou auf dem Springplatz ist.

Vielleicht bin ich gar nicht so blöd, wie ich mir manchmal vorkomme. Morgen spreche ich nochmal in Ruhe mit meiner Trainerin. Vielleicht hat es auch mit meiner Angst zu tun, dass Kira immer wieder so komisch starr wird und einfach blockiert.

 

 

Was ist Angst beim Reiten?

 

Angst beim Reiten ist keine reine Kopfsache. Dein Körper ist daran maßgeblich beteiligt und viel schneller in seiner Reaktion als dein Verstand.

 

Wenn du eine Situation als bedrohlich empfindest, wird dein Körper durch das sympathische Nervensystem aktiviert. Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet und sorgen dafür, dass dein Herz schneller schlägt, dein Blutdruck ansteigt und deine Muskeln sich zusammenziehen. Dies ist eine natürliche Reaktion auf eine Bedrohung und kann dich dazu befähigen, schnell zu handeln, um dich selbst zu schützen. Gerade im Umgang mit Pferden ist das erst mal gut und wichtig.

 

Das Problem ist jedoch, dass diese körperlichen Reaktionen auch auftreten können, wenn es keine wirkliche Bedrohung gibt. Schon wenn du dir Gedanken machst, was alles passieren könnte, kannst du diese Reaktionen in deinem Körper auslösen. Ob du dabei mit Flucht, Kampf, Erstarrung oder Unterwerfung reagierst, hängt von deiner individuellen Vorerfahrung ab. Der Automatismus ist ein Überbleibsel aus den evolutionären Ursprüngen der Menschen und in der heutigen Zeit oft fehl am Platz.

Unpraktisch ist auch: je öfter du die Angst-Reaktion in deinem Körper auslöst, desto schneller kann er wieder auf das Gefühl zugreifen. Jede erlebte Situation wird als neuronales Netzwerk – als miteinander verbundene Neuronen – in deinen Zellen abgespeichert. Bei jeder Wiederholung – egal ob real oder nur gedanklich, stärkst du diese Verbindungen und kannst sie immer leichter auslösen. Das erklärt, warum Angst so hartnäckig sein kann.

Das Gute ist, dass unser Gehirn auch in der Lage ist, neue Verbindungen zu bilden und alte zu schwächen oder zu lösen. So kannst du fest etablierte neuronale Angst-Netzwerke im Körper aufzulösen und durch neue, hilfreiche neuronale Muster zu ersetzen. Weiter unten beschreibe ich, welche verschiedenen Möglichkeiten es dafür gibt.

 

 

Janas Story – Teil 3

 

Oh ha, ich glaube, bei mir haben sich schon ganze Highways der Angst gebildet. Ehrlich gesagt, wenn ich genau drauf achte, spüre ich meine weichen Knie schon in dem Moment, in dem ich am Stall durchs Tor gehe. Vielleicht sogar schon beim Aussteigen aus dem Auto?? Wenn ich Kira dann sehe, freue ich mich allerdings. Aber schon beim Führen über den Hof bin ich nicht wirklich gelassen. Kira kann meine angespannten Muskeln da ganz sicher wahrnehmen. Und wenn ich auf dem Platz reiten soll, dann hilft es gar nichts, wenn meine Trainerin sagt, ich soll mal lockerlassen und entspannt durchatmen. Mein Körper macht schon lange vorher, was er will und hat alle Alarmsysteme hochgefahren. 

 

 

 

Drei Ursachen von Angst beim Reiten

Für die Angst beim Reiten gibt es 3 übergreifende Ursachen:

  1. Angst vorm Reiten nach einem Unfall oder traumatischen Erlebnis mit dem Pferd

Für die Angst vorm Reiten nach einem Unfall oder einem traumatischen Erlebnis mit dem Pferd haben Menschen oftmals das größte Verständnis. Es ist etwas passiert, was die meisten als „schlimm“ bewerten: z.B. ein Sturz, bei dem du dich verletzt hast; dein Pferd ist durchgegangen und du hattest das Gefühl des kompletten Kontrollverlusts und damit verbundener Hilflosigkeit; du bist am Boden von einem Pferd verletzt worden z.B. durch einen Tritt oder einen Biss.

 

Diese Situationen können dazu führen, dass bereits nach einem einmaligen Erlebnis das Angstgefühl immer wieder ausgelöst wird, da das Ereignis sehr emotional war. Das Gehirn kann dann in eine Art „Überlebensmodus“ schalten und das Gefühl der Angst wird wie von selbst immer wieder aktiviert.

Die so entstandene Angst lässt sich oft erstaunlich leicht wieder auflösen und bleibt auch dauerhaft verschwunden. Ich arbeite hierbei bevorzugt mit der EFT-Klopftechnik.

2. Angst beim Reiten oder beim Umgang mit dem Pferd, weil dir Wissen und/oder Erfahrung fehlt

Unsicherheit und daraus resultierend Angst beim Reiten und Angst vorm Pferd kann auch entstehen, wenn du noch zu wenig über Pferde, Reiten und den Umgang mit Pferden weißt. Oder du wirst unsicher und ängstlich, wenn du etwas Neues mit deinem Pferd ausprobieren willst wie z.B. Freiarbeit oder du ein neues Pferd bekommst und bemerkst, dass deine bisherigen Strategien nicht mehr greifen.

 

In diesen Fällen hilft es, dir die Zeit zu nehmen, über dich selbst nachzudenken und herauszufinden, wo genau dir Wissen oder Fähigkeiten fehlen.

 

Die kannst du dir dann gezielt über Training und Weiterbildung aneignen oder dir fachliche Unterstützung holen.

 

3. Angst beim Reiten, die aus einem anderen Lebensbereich kommt

 

In diesem Fall hat die Angst ursprünglich gar nichts mit deinem Pferd zu tun. Sie kommt aus einem ganz anderen Lebensbereich und wird nur durch dein Pferd getriggert.

 

Hierauf kommen viele Pferdemenschen gar nicht, dabei ist es meiner Erfahrung nach eine sehr häufige Ursache: die Angst wird durch dein Pferd nur ausgelöst – oftmals durch die Größe, die Kraft, die unglaubliche Schnelligkeit deines Pferdes oder durch das Gefühl, eine Situation nicht kontrollieren zu können.

 

Die ursprüngliche Situation, in der die Angst entstanden ist, kann in den verschiedensten Lebensbereichen liegen. Sie kann schon in deiner Kindheit entstanden sein, z.B. durch eine von dir als negativ erlebte Erfahrung in der Schule oder mit deinen Eltern; durch ein traumatisches Erlebnis wie einen Unfall oder einen Überfall; aber auch durch belastende Erlebnisse mit Freunden, im Job usw.

 

Belastende Gefühle, die nicht bearbeitet werden, wirken im Untergrund, d.h. in deinem Unterbewusstsein weiter. Vielleicht hast du die auslösende Situation vergessen, aber dein Körper kann sich noch daran erinnern und macht dich im Zusammenhang mit deinem Pferd wieder darauf aufmerksam.

Diese Art der Angst kann sehr vielschichtig sein. Oftmals ist es ein Konglomerat von unterschiedlichsten Gefühlen und unerfüllten Bedürfnissen, die sich miteinander verbunden haben. Dadurch kann die Auflösung deutlich länger dauern als z.B. unter Punkt 1. Dafür wirst du auch eine deutliche Verbesserung und Erleichterung in anderen Lebensbereichen spüren.

 

Diese 3 unterschiedlichen Kategorien zeigen deutlich, dass es keine One-Size-Fits-All-Lösung gegen die Angst beim Reiten gibt.

 

Janas Story – Teil 4

Also einen richtig schlimmen Unfall hatte ich zum Glück nicht. Daher ist es ja so komisch, dass ich plötzlich so eine Angst beim Reiten habe.
Ok, mehr Wissen und Fähigkeiten würden mir in jedem Fall guttun. Aber da bin ich ja mit meiner Trainerin dran – und da bleibe ich auch dran.

Aus einem ganz anderen Lebensbereich? Ich weiß nicht…in meinem Job bin ich doch ziemlich sicher im Auftreten, im Privatleben wüsste ich jetzt auch nichts Besonderes…außerdem habe ich keine Lust, vielleicht noch in meiner Kindheit zu graben; ich will doch nur entspannt reiten und nicht in Therapie.

Andererseits probiere ich es ja nun schon ziemlich lange, meine Angst über noch besseres Reiten in den Griff zu kriegen…

  • Hast du das Gefühl, dass deine Angst eigentlich zu einem anderen Lebensbereich gehört als zu deinem Pferd? 
  • Hattest du einen Sturz oder ein anderes belastendes Erlebnis mit (d)einem Pferd?

Mit diesen einschränkenden Gefühlen musst du nicht leben. In meinem 1:1 Coaching konnte ich schon vielen Menschen mit ähnlichen Problemen helfen. Lass‘ uns unverbindlich sprechen. Buch dir einfach einen kostenlosen Termin mit mir.

 

Wie zeigt sich die Angst ganz konkret beim Reiten oder beim Umgang mit dem Pferd?

 

Die Angst kann sich beim Reiten in unglaublich vielen verschiedenen Facetten zeigen. Für Außenstehende ist es oftmals gar nicht erkennbar, dass jemand Angst hat und auch viele meiner Coachees sind erst im Laufe der Zeit darauf gekommen, dass es Angst ist, die sie erleben.

 

Aber du kannst erst dann gezielt etwas verändern, wenn du dir bewusst machst, was du verändern möchtest. Daher ist der erste Schritt immer erst einmal das Bewusst-Machen der eigenen Angst. Wie genau zeigt sie sich bei dir? In welchen Situationen zeigt sie sich? Spürst du sie stark oder fällt es dir erst im Nachhinein auf, dass du Angst hattest?

 

Für deine Spurensuche habe ich hier eine Liste erstellt, wie Angst beim Reiten sich konkret zeigen kann. Zur besseren Übersicht teile ich die Signale in körperliche, geistige und emotionale Anzeichen für Angst auf. Diese kommen nicht immer separat vor, sondern sind oft miteinander verbunden. Die Liste ist natürlich keine vollständige Aufzählung, sondern sie soll dir dabei helfen, Signale die sich bei dir zeigen zu erkennen und ihrer dahinter liegenden Botschaft auf die Spur zu kommen.

Mögliche körperliche Symptome für Angst beim Reiten:

 

  • Beschwerden wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel
  • Herzschlag, Schweißausbrüche, Zittern
  • Kloß im Hals, flaues Gefühl im Magen; Druck auf den Schultern; enges Gefühl in der Brust…
  • Angespannte Muskulatur
  • Nächtliches Zähneknirschen
  • Atemnot oder flacher Atem
  • Mangelnde Balance beim Reiten
  • Körperhaltung wie eingefallene Schultern oder durchgedrückter Rücken

 

Mögliche mentale Symptome für Angst beim Reiten:

  • Ausreden: z.B. „Es ist zu kalt“, „Ich bin zu müde“, „Ich habe zu viel zu tun“.
  • Negative Gedankenspirale: Wenn du dir beim Reiten ständig Sorgen machst, was passieren könnte, oder wenn du ständig negative Gedanken hast, kann dies ein Zeichen von Angst sein. Zum Beispiel „Was ist, wenn ich vom Pferd falle?“ oder „Was ist, wenn das Pferd durchgeht?“
  • Behindernde innere Dialoge: innere Selbstgespräche, in denen du dich immer wieder anzweifelst und klein machst: „Ich bin einfach nicht gut genug. Das schaffe ich nie. Ich sollte mein Pferd besser abgeben.“
  • Vermeidung: Wenn du Situationen vermeidest, die dich ängstlich machen könnten, kann dies auch ein Zeichen von Angst sein. Zum Beispiel das Reiten in bestimmten Bereichen oder Situationen vermeiden.
  • Konzentration auf Fehler: du konzentrierst dich übermäßig stark auf mögliche Fehler, die passieren könnten. Dies kann zu einer übermäßigen Nervosität führen und das Reiten erschweren.
  • Unkonzentriertheit: Du kannst dich gar nicht auf das Reiten konzentrieren, weil du von deinen Gedanken oder Ereignissen im Außen immer wieder abgelenkt wirst
  • Zeitmangel: wenn du häufig das Gefühl hast, keine Zeit für das Reiten zu haben, kann dies auch auf Angst hinweisen. Es kann einfacher sein, die Zeit als Ausrede zu nutzen, anstatt sich der Angst zu stellen.

 

 

Mögliche emotionale Symptome, die ein Zeichen für Angst beim Reiten sein können:

  • Gefühle: Angst kann sich auch als ein starkes inneres Gefühl der Unruhe, der Nervosität oder der Unsicherheit zeigen.
  • Überbehütung: Wenn du dein Pferd überbehütest oder übermäßig vorsichtig bist
  • Vertrauensprobleme: Wenn du Schwierigkeiten hast, deinem Pferd zu vertrauen oder dich in schwierigen Situationen auf dein Pferd zu verlassen
  • Kein Vertrauen in dich selbst und eine Fähigkeiten inkl. dem Vertrauen darauf, dass du Probleme lösen kannst
  • Plötzliche Panikattacken
  • Du hast keinen Zugang mehr zu deinen Gefühlen
  • Ein gedämpftes Gefühl im Alltag: alles scheint in Watte gepackt oder verschwindet hinter einer Nebelwand
  • Leere im Kopf kann eine Schutzfunktion sein die dich daran hindert, deine Angst und deine Gefühle zu spüren

 

 

Janas Story – Teil 6

Ich habe mir mal eine Liste gemacht, welche Symptome mir eine mögliche Angst anzeigen:

Körperlich habe ich regelmäßig ein flaues Gefühl im Magen, angespannte Muskeln und es fällt mir richtig schwer, mich auf dem Pferd groß und aufrecht hinzusetzen. So als würde es einfach nicht gehen.

Mental zweifele ich mich so stark an: ich frage mich immer wieder, ob das richtig war, mir ein eigenes Pferd zu kaufen, ob Kira das richtige Pferd für mich ist, ob sie bei jemand anderem besser aufgehoben wöre und was ich alles besser machen kann. Die Vermeidungstaktik war mir ja bereits klar.
Meine Gefühle genau zu beschreiben, fällt mir oft schwer. Es ist so, als würden sie wegfitschen wenn ich versuche, sie zu greifen.

Was passiert bei deinem Pferd, wenn du Angst hast?

 

Beim Reiten und beim Umgang mit Pferden kommt nochmals hinzu, dass du mit deiner Angst nicht allein bist. Pferde sind sehr sensible Wesen die stark auf Energien und Körpersprache reagieren

D.h. wenn du dich ängstlich fühlst, dann wird dein Pferd das spüren und darauf reagieren. Alles was ich oben zu Angst geschrieben habe, kannst du auch auf dein Pferd übertragen. Auch Pferde reagieren körperlich, mental und emotional. Auch sie reagieren mit Flucht, Kampf, Erstarrung oder Unterwerfung.

Es kann also sein, dass dein Pferd dir deine Angst mit Wegrennen, Durchgehen oder Steigen spiegelt. Wenn es eher zur Freeze-Reaktion neigt, dann zeigt es seine Angst wahrscheinlich durch blockieren und triebiges Verhalten. Pferde sind nämlich in der Regel nicht faul, sondern dahinter steht auch bei ihnen sehr oft Angst und unbearbeitete Gefühle. Einige Pferde erstarren, wenn sie Angst bekommen. So war es z.B. bei meiner Stute Smilla: sie konnte sich dann gar nicht mehr bewegen. Nach außen hin wirkte das oftmals ziemlich ruhig: z.B. wenn eine Kutsche kam, dann ist sie stehengeblieben und hat gestarrt. Aber wenn ich drauf saß, konnte ich im ganzen Körper ihren rasenden Herzschlag und ihr Zittern spüren. Auch ein Pferd das super brav erscheint, kann innerlich sehr viel Angst haben. Dann hat es aufgegeben und sich unterworfen (=erlernte Hilflosigkeit).

 

Manchmal sind es erst die Pferde, die den Menschen auf eine Angst hinweisen. Dieser Spiegeleffekt ist gleichzeitig Chance und Risiko. (Wie dein Pferd dir deine inneren Blockaden spiegelt, habe ich in diesem Blog-Artikel beschreiben.)  Wenn du nie verstehst, was dein Pferd dir spiegelt, kann das langfristig sogar zu Krankheit bei deinem Pferd oder bei dir führen. Gleichzeitig ist das deutliche Spiegeln feinster Signale für dich eine Chance, dich besser zu verstehen und weiterzuentwickeln. Zum Nutzen für dich und für dein Pferd.

Warum dein Pferd dein bester Coach ist, kannst du in diesem Blog-Artikel lesen.

Fazit: Da dein Pferd dich so stark spiegelt und deine Ängste damit ebenfalls spürt, ist es alleine schon für die körperliche und geistige Gesundheit für dein Pferd wichtig, dass du dich mit deinen Ängsten beschäftigst und lernst, sie Schritt für Schritt aufzulösen.

 

Janas Story – Teil 7

 

Kira ist im Laufe der Monate auffallend zäh geworden. Das muss mit mir zu tun haben, denn als ich sie Probegeritten bin, war das nicht so. Natürlich bin ich froh, dass sie nicht durchgeht und los bockt, aber dieses Zähe, das lässt mich oft total verzweifeln. Außerdem habe ich ja immer das Gefühl, als ob unter dieser zöhen Masse ein kleiner Vulkan brodelt.

 

Vielleicht geht es ihr dann so wie mir in den Meetings über die neue Produktstrategie – da könnte ich so was von Schreien vor lauter Frust – aber ich weiß nicht, wie ich da überhaupt etwas verändern könnte. Also halte ich lieber einfach den Mund.

Du willst genau wissen, wie dein Pferd dich spiegelt und willst seine Signale verstehen?

 

Genau dafür habe ich den SPIEGEL-TEST entwickelt:

 

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit der du strukturiert vorgehen und ganz klar verstehen kannst, was dein Pferd dir sagen will.

 

Was du gegen die Angst beim Reiten tun kannst

 

Jeder Mensch kann seine Angst transformieren, auflösen oder zumindest lernen, deutlich besser damit umzugehen. Nicht immer in einem Schritt und mit einer einzelnen Coaching-Stunde, aber meiner Erfahrung nach klappt es oft viel schneller und leichter, als meine Coachees es erwartet haben.

 

Ich nutze in meinen Coachings für das Auflösen und Transformieren von Angst diese vier Phasen (die sind nicht immer scharf getrennt, sondern je nach Bedarf miteinander verbunden und auch mal hin- und her springend):

 

  1. Bewusst machen
  2. Annehmen
  3. Auflösen
  4. Transformieren
Frau und Pferd
  1. Bewusstmachen
    Der erste Schritt hin zu einer Veränderung ist es, dir die Angst bewusst zu machen. Dir einzugestehen, dass du in bestimmten Situationen Angst hast. Ihr praktisch ins Gesicht zu sehen. Erst dann kannst du anfangen, gezielt etwas dagegen zu tun.

    2.  Annehmen
    Im zweiten Schritt geht es um das innere Annehmen dessen, was ist. Du akzeptierst dich mit deiner Angst und den dazu gehörenden Gefühlen und Verhaltensweisen genauso, wie es im Moment ist. D.h. bedeutet aber nicht, dass du dich auf Dauer damit zufriedengibst.

    3. Auflösen
    Im dritten Schritt geht es ans Auflösen der Angst. Das kann durch körperbasierte, mentale oder emotionale Techniken und Übungen geschehen. Im besten Fall verbinden die Ansätze alle drei Bereiche so wie z.B. bei der EFT-Klopftechnik, die ich so gerne dafür nutzen.

    4. Transformieren

    Im vierten Schritt geht es darum, neue Perspektiven zu entwickeln, dich in einen positiven inneren Zustand zu versetzen, dein Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen dauerhaft zu stärken, neue Verhaltensweisen zu erlernen und insgesamt eine liebevolle und zugewandte innere Haltung zu dir selbst zu entwickeln.

 

Es gibt keinen für alle gültigen und gleich guten Weg, die Angst beim Reiten und beim Umgang mit deinem Pferd abzubauen. Jeder Mensch sollte seinen ganz individuellen Weg finden. Je nach Ursache deiner Angst kann dich dabei ein/e guter Reitlehrerin oder eine gute Coach begleiten. Wenn beide zusammenarbeiten, dann ist das optimal.

 

Janas Story – Teil 8

 

Also wenn’s in Kira so brodelt wie in mir, dann ist meine Angst beim Reiten mehr als berechtigt. Heute haben wir im Coaching ein paar innere Überzeugungen von mir unter die Lupe genommen. Was heißt unter die Lupe genommen, ich bin mit dieser komischen EFT-Klopftechnik da durchgeführt worden und wo auch immer die Gefühle herkamen, plötzlich konnte ich den ganzen Frust in diesen blöden Produktmeetings klar benennen. Da kamen ganz schön heftige Gedanken hoch. Gut das die Kollegen die nicht gehört haben. Eigentlich hatten die auch gar nichts mit ihnen zu tun, sondern vor allem mit mir selbst.

 

Alleine das Bewusst-Machen und deutliche Aussprechen haben gefühlsmäßig schon richtig viel für mich verändert. Danach war es so klar für mich, was ich im nächsten Produktmeeting ansprechen werde. Auch wenn ich da ganz schön aufgeregt bin – ich weiß, dass ich das hinkriegen werde.

Meine Coach meinte, dass Kira mir vielleicht diese in mir festgehaltenen Gefühle und Gedanken gespiegelt hat. Sie hat diesen inneren Widerspruch in mir selbst mit Sicherheit gespürt.

 

Wir haben dann auch noch eine Tapping-Runde fürs Angaloppieren gemacht – da ist mein Gefühl ganz schnell in den neutralen Bereich gegangen. Ich bin gespannt auf die nächste Reitstunde.

Diese Techniken helfen gegen die Angst beim Reiten

 

Es gibt ganz verschiedene Techniken und Ansätze, Angst beim Reiten aufzulösen. Ich stelle dir hier meine Lieblingstechniken vor. Mir ist besonders wichtig, dass sie schnell wirken, einfach anwendbar sind und meine Coachees sie auch alleine anwenden und nutzen können.

EFT-Klopftechnik (Emotional Freedom Technique):

Das ist meine absolute Lieblingstechnik, um Ängste aller Art aufzulösen. Das Tapping ist super leicht anwendbar, wirkt praktisch immer, wenn es darum geht, akute Angstsituationen aufzulösen und da es sehr leicht selbst anwendbar ist, ist auch das Tool meiner Wahl, um langfristige Änderungen zu erzielen.

 

Beim Tapping werden bestimmte Akupunkturpunkte am Körper sanft beklopft, während du dich auf deine Gefühle konzentrierst und gleichzeitig bestimmte Sätze sprichst.

Im Einzelcoaching erarbeite ich mit meinen Coachees individuelle, für sie ganz persönlich geschriebene Tapping-Meditationen.

 

Das Schöne am Tapping ist auch, dass es auf Körper, Geist und Seele gleichermaßen wirkt, was für eine nachhaltige Veränderung unverzichtbar ist.

 

Hier findest du die Blog-Artikel zum Thema EFT-Klopftechnik beim Reiten.

 

Körperbasierte Übungen:

Köperbasierte Übungen helfen dir, im Hier-und-Jetzt anzukommen. Du kannst damit in der konkreten Situation ruhiger und gelassener werden.

 

Obwohl der Körper erst mal im Mittelpunkt steht, haben diese Übungen auch einen beruhigenden Effekt auf Geist und Seele. Dadurch kannst du wieder klarer denken, bessere Entscheidungen treffen und besser handeln.

 

Auch dein Pferd spürt natürlich sofort, wenn du ruhiger und gelassener bist.

 

Die körperbasierten Übungen kannst du mit etwas Routine sehr gut in akuten Angst-Situationen nutzen, um dich zu stabilisieren, genauso wie das EFT-Tapping. Gleichzeitig helfen sie dir bei regelmäßiger Anwendung, insgesamt bei deinem Pferd und im Alltag innerlich ruhiger, gelassener und entspannter zu werden.

 

Mentale Übungen:

Damit du Angstgefühle nachhaltig auflösen kannst ist es wichtig zu verstehen, wie du sie in dir entstehen lässt und was du tun kannst, um das zu verändern.

 

Hier arbeite ist sehr gerne mit Techniken für die bewusste Wahrnehmung: welchen Fokus verwende ich gerade? Worauf richte ich meine Aufmerksamkeit?

 

Welche Gedanken habe ich? Wie ist mein innerer Dialog? Wie kann ich so mit mir sprechen, dass ich mich stärke, anstatt mich zu schwächen?

 

In so gut wie jedem Coaching geht es darum, eigene Glaubensätze (= tief liegende Überzeugungen) zu identifizieren, zu hinterfragen und ggfs. zu verändern.

 

In den mentalen Bereich fällt ebenfalls das Setzen klarer Handlungsziele.

 

 

Emotionale Übungen:

Die eigenen Gefühle und die eigene Seele in den Mittelpunkt zu stellen, kann eine sehr tiefgreifende und nachhaltig positive Auswirkung auf Angstgefühle und das gesamte Befinden haben, nicht nur im Umgang mit deinem Pferd.

 

Emotional besonders intensiv wirkt auch hier wieder das EFT-Tapping. In meinen Coachings setze ich es für alle Phasen des Coachingprozesses ein. Das Tapping hilft beim Annehmen von Gefühlen und ganz besonders auch dabei, dich bewusst und unbewusst zu öffnen und neue Lösungswege überhaupt erst zu ermöglichen.

 

Sehr gerne nutze ich auch Aufstellungen mit Hilfe von Bodenankern, durch die Gefühle ebenfalls verarbeitet und verändert werden können.

 

Weitere Möglichkeiten sind das freie Journaling oder das Journaling zu bestimmten Aspekten wie z.B. Dankbarkeits-Notizen oder Wahrnehmungsübungen gemeinsam mit deinem Pferd sowie Visualisierungen und Phantasie-Reisen.

 

 

Janas Story – Teil 9

 

Das Angaloppieren in der Halle war nach dem Coaching gar kein Problem mehr. Damit ich insgesamt noch gelassener und entspannter werde, nutze ich 4 x pro Woche eine kleine Tapping-Sequenz. Außerdem habe ich ein paar kraftvolle Tapping-Sätze für akute Situationen. Auch meine Gedanken kann ich mittlerweile viel besser lenken. Wenn sie mal wieder in eine nicht so gute Richtung abbiegen wollen, bemerke ich es meistens schnell und lenke sie freundlich und bestimmt um.

 

Langfristig die Angst vorm Reiten hinter dir lassen – Angstabbau ist Vertrauensaufbau

 

Nach einem einzelnen negativen Erlebnis wie z.B. einem Sturz ist es gut möglich, auch in einem einzigen Coaching-Termin wieder zu deiner gewohnten Sicherheit zu finden.

 

Meistens sind Ängste jedoch deutlich vielschichtiger. Dem sollte auch das Coaching entsprechen. D.h. einerseits, dein Coach sollte flexible Coaching-Ansätze beherrschen und gleichzeitig in der Lage sein, dich ganz sicher durch emotional heftige Gefühle zu begleiten. Das ist keine Frage der Technik, sondern der inneren Haltung.

 

Für einen langfristig erfolgreichen Abbau deiner Angst brauchst du auch persönlich die Bereitschaft, aktiv etwas zu tun und das Erarbeitete kontinuierlich anzuwenden. Mentale und emotionale Stabilität kannst du mit jeder anderen Fähigkeit vergleichen: nach einer Stunde Klavierunterricht würde auch niemand erwarten, nun sofort die kompliziertesten Stücke spielen zu können. Wenn sich bei der inneren Arbeit jedoch ein gewünschtes Gefühl nicht sofort einstellt, dann geben leider viel zu viele Menschen viel zu schnell auf.

 

Für eine deutliche Veränderung und die Fähigkeit, deinen Weg mit deinem Pferd nun wieder selbstständig zu gehen reichen in der Regel ca. 3-4 Coaching-Termine aus.

 

Letztendlich geht es darum, dass du als Reiterin eine vertrauensvolle Verbindung zu deinem Pferd aufbaust und ein tiefes Vertrauen in dich selbst entwickelst. Ein Vertrauen, das nicht nur im Sattel, sondern auch im Umgang mit dem Pferd und im täglichen Leben spürbar ist. Denn nur so kann man als Reiterin entspannt und selbstbewusst mit dem Pferd umgehen und die gemeinsame Zeit in vollen Zügen genießen.

 

 

Janas Story – Teil 10

 

Das Tolle ist, dass ich nicht nur meine eigenen Gefühle und Gedanken viel besser mitbekomme, sondern auch Kiras Reaktionen im aktuellen Moment viel klarer wahrnehme. Ich erkenne, wann ich im Außen etwas verändern muss, wann es an meiner Reittechnik liegt und wann die innere Arbeit mir weiterhilft.

  • Hast du das Gefühl, dass deine Angst eigentlich zu einem anderen Lebensbereich gehört als zu deinem Pferd? 
  • Hattest du einen Sturz oder ein anderes belastendes Erlebnis mit (d)einem Pferd?

Mit diesen einschränkenden Gefühlen musst du nicht leben. In meinem 1:1 Coaching konnte ich schon vielen Menschen mit ähnlichen Problemen helfen. Lass‘ uns unverbindlich sprechen. Buch dir einfach einen kostenlosen Termin mit mir.

 

Die Beziehung zu Pferd, Hund oder Katze stärken durch persönliche Weiterentwicklung

Die Beziehung zu Pferd, Hund oder Katze stärken durch persönliche Weiterentwicklung

Eine starke, vertrauensvolle Beziehung zum Pferd, Hund oder Katze wünscht sich fast jeder Mensch für sich und sein Tier. Auch erkennen viele, dass dazu mehr gehört als Training, Technik und Konditionierung: nämlich deine eigene innere Haltung. Damit du der Mensch bist, dem dein Tier sich gerne anschließt. Damit es sich bei dir sicher und wohl fühlt. Dein Pferd, Hund, Katze oder auch ein anderes Tier bieten dir immer die Möglichkeit, dich persönlich weiterzuentwickeln und dich selbst besser kennenzulernen. Die vertrauensvolle Beziehung zum Tier gibt es dann sozusagen „gratis“ dazu.

Viel mehr als Pferdetraining, Hundetraining oder anderes Tiertraining:

 

Persönlichkeitsentwicklung durch dein Pferd, deinen Hund, deine Katze oder ein anderes Tier ist nicht immer freiwillig

Die persönliche Weiterentwicklung mit Pferd, Hund, Katze oder einem anderen Tier passiert bei meinen Coachees nicht immer freiwillig. Viele haben sich ein Tier gekauft und ganz konkrete Vorstellungen, welche schönen Aktivitäten sie gemeinsam mit ihm unternehmen wollen. Das kann der Sieg in der M-Dressur sein, der Galopp übers Stoppelfeld, die entspannten Spaziergänge durch den Wald oder das gemeinsame Kuscheln auf der Couch mit angenehmem Schnurren im Ohr.

Hund von hinten; mit Mantel

Klappt das nicht so wie erträumt, ist der erste Schritt meistens der Versuch, das Tier zu verändern, ohne sich selbst zu verändern.

 

Liebes Google:

„Was muss ich tun, damit mein Pferd den fliegenden Wechsel springt?“

„Pferd beißt und tritt, was tun?“

„Mein Hund jagt, wie kann ich ihn dazu bringen, ohne Leine zu laufen?“

„Meine Katze kratzt an den Möbeln, wie mache ich ihr den Kratzbaum schmackhaft?“

Pferd, Hund oder Katze sollen sich verändern, während der Mensch gleich bleibt

 

Auch wenn die Fragen das aktive Tun des Menschen beinhalten, steht doch die Erwartung dahinter, dass vor allem das Tier sich verändert. Oftmals wird diese Erwartung von außen unterstützt. Menschen suchen nach einer Trainingsmethode oder einem Tool, die ihnen dabei helfen, das Ziel zu erreichen. Mein Highlight ist die Werbung für die Leine, mit der der Hund super bei Fuß läuft. Da meine Galga Koko schon immer wie eine Elfe an der Leine gelaufen ist, konnte ich das allerdings leider nicht testen. 😉

 

Klar, manchmal funktioniert es, einfach nur den Trainings-Weg zu gehen. Die Tiere passen sich an und das innere Thema ist erst mal vergessen. Und ja, ich kann es verstehen, dass viele diesen Weg gehen. Es erscheint leichter, einfach eine Technik anzuwenden, eine Abfolge an Schritten zu nutzen oder den genauen Traineranweisungen zu folgen. Die Lösung im außen zu suchen, anstatt bei sich selbst. Aber ich finde es auch schade, sich so zu begrenzen.

Die Chancen der Mensch-Tier-Beziehung gehen weit über Training hinaus

 

Spannend wird es, wenn Pferd, Hund oder Katze nicht mitspielen. Dann gibt es natürlich die Möglichkeit, das Tier auszutauschen – bei Hunden und Katzen passiert das etwas seltener, da es sozial weniger anerkannt ist als bei Pferden. Wenn man das jedoch nicht will, dann landet man ganz schnell bei sich selbst.

 

Denn: wenn ich möchte, dass ein Lebewesen anders auf mich und in bestimmten Situationen reagiert, dann habe ich nur die Chance, mich selbst zu verändern. Außer ich bin bereit, Gewalt einzusetzen und mit Angst und Drohung zu arbeiten. Das wollen die meisten Menschen zum Glück aber nicht.

 

Wenn Menschen die Trainings-Tipps nicht erfolgreich umsetzen können, dann hören sie von anderen oft:  DU BIST ZU…. ängstlich, dominant, zögerlich, draufgängerisch, zurückhaltend, ungeduldig usw. Such dir etwas Passendes aus.

 

„Ändere doch einfach mal den Dialog in deinem Kopf. Sag‘ dir: „Ich bin mutig.“ „Ich nehme Raum ein.“ „Ich kann das.“ „Bei dem Pferd muss man gar keine Angst haben.“ „Ich bin die souveräne Führungspersönlichkeit für meinen Hund.“ „Ich kann jede Hundebegegnung handlen.“

 

Diese und ähnliche Sätze kannst du dir an den Spiegel hängen, jeden Morgen 100 Mal aufschreiben oder dir immer wieder innerlich sagen. Solange dein Unterbewusstsein dir nicht glaubt, wird das keine nachhaltige Wirkung haben. Letztendlich ist auch das nur wieder eine Technik.

Wirkliche Veränderung geschieht von Innen nach Außen

 

Wahrscheinlich hast du das schon mal gehört oder gelesen. Aber was genau ist damit gemeint, dass nachhaltige Veränderung von innen nach außen verläuft?

 

Persönliche Veränderung geschieht immer in den Ebenen Körper, Geist und Seele. Die gehören untrennbar zusammen und müssen mitgenommen werden. Dabei sind viele Aspekte der Seele und der Gefühle unbewusst. Aber sie beeinflussen dein Verhalten und dein Denken zu einem großen Teil. Angeblich sind 90% von allem was wir Denken und Tun unbewusst. Die Zahl kann ich nicht nachprüfen, aber ich weiß in jedem Fall, dass der Einfluss auf die Beziehung zu deinem Tier immens ist.

 

Dazu kommt, dass dein Pferd, Hund oder Katze vor allem auf deine innere Haltung reagiert, d.h. auf deine bewussten und unbewussten Gefühle und inneren Bilder. Dazu braucht dein Tier keine magischen Fähigkeiten. Deine Gefühle und inneren Bilder sind viel stärker als das, was du dir bewusst vornimmst. Sie zeigen sich körpersprachlich in allem was du tust oder nicht tust.

 

Stell‘ dir vor, jemand hat Angst vor eine bestimmten Situation wie einem Ausritt, vor Hundebegegnungen oder dem Tierarztbesuch.  Auf der körperlichen Ebene kannst du jetzt deine Reittechnik weiter verbessern, geschickter im Handling der Leine werden, dich bewusst aufrichten und tief Ein- und Ausatmen.

Verstehe mich richtig: das sind alles gute Maßnahmen. Aber wenn die Angst sehr groß ist, werden diese Techniken nicht genug Kraft entwickeln, dein Inneres mitzuziehen. Deine (unbewussten) Gefühle und inneren Bilder übernehmen wieder die Regie und der Körper passt sich an. 

 

Die Technik der Selbstsuggestion habe ich ja schon oben beschrieben. Auch das feste mentale Vornehmen: „Ich bleibe ganz ruhig und verhalte mich genauso, wie mein Trainer es machen würde.“, ist nicht stärker als dein Unterbewusstsein. Vielleicht hast du dir auch schon mal zum neuen Jahr vorgenommen: Nie wieder Zucker. Ab jetzt ist Schluss mit Rauchen. Ab heute mache ich 5 x die Woche Sport. Genau. Kein weiterer Kommentar nötig. 😉

 

Wirkliche und nachhaltige Veränderung geschieht, wenn dein Innen den Weg anführt. Dann wirst du dich auch wohl fühlen mit der Veränderung. Bei einer Veränderung auf dieser tiefen Ebene gehen Körper und Geist oftmals einfach mit. Falls sie noch eine kleine Hilfestellung brauchen, kannst du jetzt die Trainingstechniken plötzlich viel leichter als vorher umsetzen. Du wirst Erfolge haben und es macht dir auch noch Spaß.

 

Dein Pferd, Hund oder Katze wird diese Veränderung deutlich spüren und darauf reagieren.

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Die 4 Phasen der persönlichen Entwicklung

 

Wie genau geht denn diese Veränderung auf der seelischen Ebene?

 

Die Veränderung auf der seelischen Ebene, deine persönliche Entwicklung, geschieht immer ganz individuell. Hier gibt es keinen vorgegeben Weg und keine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

 

Allerdings gibt es vier Phasen, die du bei einer Veränderung – egal ob mit oder ohne Coaching – durchläufst:

 

  1. Bewusstwerden
  2. Annehmen
  3. Transformieren
  4. Kreieren

 

  1. Ohne Bewusstsein für das, was du verändern willst, kannst du es nicht aktiv angehen. Daher ist die Erkenntnis immer der erste Schritt.

 

  1. Der zweite Schritt ist das Annehmen dessen was ist. Solange du innerlich gegen deine Angst oder deine Ungeduld kämpfst, vergeudest du viel Energie in einen Kampf, der letztendlich gegen einen (ungeliebten) inneren Anteil von dir selbst gerichtet ist. Dabei bedeutet Annehmen NICHT, den Ist-Zustand dauerhaft zu akzeptieren. Du akzeptierst nur, dass es im HIER-und-JETZT so ist, wie es ist. Du schaust praktisch deinem ungeliebten Zustand offen ins Gesicht.

 

  1. Mit dieser inneren Haltung kannst du das belastende Gefühl / Verhalten verändern. Manchmal verändert sich bereits durch die ersten beiden Phasen wie von selbst eine ganze Menge. Sonst gibt es vielfältige Übungen und Ansätze, die Körper, Geist und Seele in die Veränderung einbinden.

 

  1. In der vierten Phase kannst du etwas ganz neues Kreieren. Z.B. eine stärkende innere Haltung für dich festigen und im Bewusstsein aktivierbar machen. Dann kannst du auch in schwierigen Situationen auf diese Fähigkeiten zugreifen.

 

Ein guter Coach gibt dir in allen Phasen Halt und begleitet dich sicher auf deinem Weg.

 

Diese vier Phasen durchläufst du in der Regel nicht linear Schritt für Schritt. Eine persönliche Veränderung ist ein Prozess. Es kann vor und zurück gehen, manchmal läufst du in eine Sackgasse und musst nochmals einen ganz anderen Weg ausprobieren, manchmal nimmst du einen Umweg und fast immer dreht man ein paar Wiederholungs-Schleifen auf seiner persönliche Reise.

 

Dem Ruf folgen

 

Das Schöne ist: dein Tier wird dir all deine Umwege, Fortschritte, falschen Abzweigungen und Lernerfolge schnell zurückmelden.

 

Ich bin davon überzeugt, dass unsere Pferde, Hunde Katzen und andere Tiere  uns jeweils unser aktuell größtes Lern- und Entwicklungsfeld aufzeigen. Daher ist es sowohl für uns, aber auch für unser Tier eine gute Erfahrung, wenn wir uns weiterentwickeln.

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So oft sagen Menschen: dieses Tier war mein größter Lehrer oder meine größte Lehrerin. Und ganz ehrlich: du brauchst nicht darauf zu warten, dass dein Lehrer oder deine Lehrerin erscheint.

Wenn du ein Pferd, einen Hund, eine Katze der auch ein anderes Tier hast, dann ist dein Meister / deine Meisterin schon da.

Die Frage ist einzig und allein, ob du den Ruf annimmst.

Ich finde, es lohnt sich!

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Herdenzeit – Den Pferden zuhören

Herdenzeit – Den Pferden zuhören

Einfach Rumstehen in der Pferdeherde

 

Da steht sie wieder. Macht die gar nichts mit den Pferden? Was soll das? Der muss doch total langweilig sein. Vielleicht ist sie auch einfach ein bisschen verrückt???

 

So stelle ich mir die Gedanken der Menschen vor, die auf Paulas Weide schauen können und mich jede Woche sehen.

 

Circa einmal pro Woche besuche ich die Herde, stelle mich dazu und nehme einfach wahr. Manchmal vollkommen absichtslos und offen, manchmal mit einem eigenen Thema als Fragestellung oder Fokus. Manchmal bin ich nur Beobachterin, manchmal nehme ich aktiv Kontakt auf.

 

Die Energie der Herde spüren

 

Während ich auf der Weide stehe, kommt meist nach und nach jedes der Pferde und begrüßt mich. Jedes auf seine ganz eigene Art und Weise. Direkt oder indirekt, eine Annäherung mit schnellem Schritt oder in gemächlichen Schlangenlinien.

Ich genieße es, so in der Herde zu stehen. Einfach in Ruhe und mit allen Sinnen wahrnehmen, wie in diesem Moment die Energie in der Herde ist. Das kann sehr unterschiedlich sein.

 

Es gibt Tage, da spüre ich sofort eine Ruhe und fühle mich gleich sicher und geborgen. An anderen Tagen ist die Stimmung unruhig und flirrend. Auch das kann entsprechende Gefühle in mir zutage fördern, die ich vorher gar nicht wahrgenommen habe.

 

Mal ist alles leicht und fröhlich, mal herrscht dicke Luft.

Pferd scheut aus geöffnetem Tor

Manchmal ist es abhängig von dem, was im außen ist. Die Herde reagiert dann ganz klar auf sehr viel Wind, ein heranziehendes Gewitter oder wenn die Nachbarn gerade umbauen.

 

An manchen Tagen bemerke ich nichts im außen und trotzdem ist die Herde unruhig. Bestimmte Pferde dürfen anderen dann nicht zu nah kommen. Andere werden immer wieder von ihrem Platz geschickt.

 

Die Einzelnen wahrnehmen

 

Neben der Energie der Herde hat natürlich auch jedes einzelne Pferde seine eigene Energie und seine eigene Art und Weise des Handels und Fühlens.

 

Missy z.B. ist meistens begeistert, wenn ich komme und hat auch oft Lust dazu, etwas mit mir zu unternehmen. Es gibt aber auch bei ihr Tage, da zeigt sie mir deutlich, dass sie gerade kein Interesse daran hat, die Herde zu verlassen.

Alleine dadurch ist mir klar geworden, wie wenig Freiraum Pferde oft haben, wie wenig Einfluss sie nehmen können. Wie wenig sie gehört werden. Sie müssen den Menschen zum Reiten zur Verfügung stehen, genau dann, wenn diese Zeit dafür haben.

 

Paula nimmt mich jedes Mal aufmerksam wahr, hatte aber besonders zu Beginn im Unterschied zu Missy nicht immer Lust dazu, direkten Kontakt mit mir aufzunehmen. Mittlerweile kommt sie allerdings fast immer und begrüßt mich freundlich. Sie hat allerdings deutlich weniger Lust auf Interaktion und bekommt schnell das Gefühl, eingeengt.

 

 

 

Sich selbst wahrnehmen

 

Natürlich verändere ich sofort etwas in der Herde, wenn ich die Weide betrete. Wahrscheinlich schon, wenn ich den Weg zur Weide hochlaufe.

 

Daher finde ich es spannend, auch mich selbst bewusst wahrzunehmen im Kontakt mit der Herde. Was fühle ich? Welche Gedanken habe ich? Wie fühlt sich mein Körper an?

 

Verändert sich die Reaktion der Pferde auf mich, wenn sich etwas in mir verändert?

 

Welches Pferd löst welche Empfindungen in mir aus? Habe ich eine Idee, warum das so ist?

 

Ab wann kann ich die Energie der Herde wahrnehmen? Wie erlebe ich die Präsenz der einzelnen Pferde? Ab wann nehmen sie mich wahr?

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Ist das erlaubt?

 

Ist das erlaubt, bei den Pferden einfach nichts zu tun?

 

Diese Gedanken kamen vor allem zu Anfang meines Experiments regelmäßig immer wieder auf:

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Darf ich das?

Einfach so herumstehen?

Ein Pferd muss doch bewegt und trainiert werden.

Sollte ich vielleicht wenigstens die Weide abäppeln?

Es fiel mir nicht immer leicht, auch mal auszuhalten, wenn vermeintlich nichts passiert ist. Wenn ich nicht wusste, wohin mich das ganze führt und ich von meinen eigenen Gedanken und Gefühlen verunsichert war.

 

So stark bin ich noch geprägt vom konventionellen Verständnis im Reitsport. Diese Gedanken sind ganz plötzlich da und machen mir ein schlechtes Gewissen.

 

Ich denke darüber nach, wie viel inneren Druck man hat, wenn das Pferd 18-20 Stunden am Tag in einer Box steht und man das Gefühl hat: ich MUSS jetzt ganz dringend für Bewegung und Abwechslung sorgen. Da kannst du dich nicht jeden Tag dazu entscheiden, dein Pferd einfach nur zu beobachten und weitere 2 Stunden stehen zu lassen. Meist hat man den Longierzirkel oder das Roundpen zu einer festen Zeit und es stehen nur 30 Minuten zur Verfügung.

 

Da bleibt im Alltag wenig Zeit, wirklich hinzuspüren. Aber genau das würde den Pferden und den Menschen so guttun.

 

Hier in der Herde ist das zum Glück nicht so. Es gibt kein MUSS. Ich lerne, dass sich etwas entwickeln darf, ohne dass ich sofort aktiv werde.

 

 

Was bringt die Herdenzeit?

 

Obwohl ich schon vorher eine gute Wahrnehmung hatte, bemerke ich, wie sie sich durch diese Zeit nochmals steigert. Nicht nur meine Beobachtungsfähigkeit verbessert sich, sondern auch die Wahrnehmung mit allen anderen Sinnen.

 

Ich nehme die Energie in der Herde immer feiner wahr, ebenso die von jedem einzelnen Pferd und auch meine eigenen Gefühle und Stimmungen.

 

Die Beziehung untereinander und die Wechselwirkungen werden besser wahrnehmbar. Damit meine ich konkret sowohl die Wirkung der reinen Anwesenheit als auch die Wirkung des Handelns. Und zwar für jedes einzelne Pferd, die Herde an sich und natürlich auch auf mich selbst bezogen. Auch hier geht es nicht nur um die körperliche Aktivität oder das Raum nehmen, sondern genauso um die Wirkung der eigenen Gedanken und Gefühle.

Einen Begegnungsraum eröffnen

 

Pferde sind so unglaublich feinfühlig und aufmerksam. Ihnen Zeit und Raum zu geben, von sich aus zu kommunizieren und ihnen nicht alles im Zusammensein mit dem Menschen vorzugeben, öffnet ein ganzes Feld jenseits von Befehl und Gehorsam.

 

Es öffnet sich ein Begegnungsraum, in dem das Ergebnis nicht schon vorher definiert ist. In dem jeder sich einbringen kann und in dem alle voneinander und miteinander lernen können.

 

Auch für den Menschen kann es viel Positives freisetzen, den Raum zu haben, gemeinsam mit den Pferden wahrzunehmen, hinzulauschen und hinzufühlen.

 

Ein bisschen kommt es mir vor wie ein gruppendynamisches Training mit Pferden. Eine Bereicherung des vielfach sehr technisch orientierten Umgangs mit ihnen und mit uns selbst.

 

Meine Antwort auf die Frage, ob man ohne etwas zu tun stundenlang auf der Weide oder dem Paddock rumstehen darf ist daher eindeutig:

 

Ja klar!

Man darf es nicht nur, ich empfehle es sogar jedem.

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Jester und Mirja – Boxenböllern, geschlossene Türen und eine neue Freiheit

Jester und Mirja – Boxenböllern, geschlossene Türen und eine neue Freiheit

Jester böllerte immer länger und immer öfter an seine Boxenwände.

Er fing sogar an zu weben. Mirja war verzweifelt.

„Ich kann ihn nicht mit den anderen rausstellen. Auch wenn es mir das Herz zerreißt. Aber er verletzt sich immer wieder, wenn er auf der Weide ist. Ich muss ihn unter Kontrolle behalten. Es geht halt nur, wenn ich ihn am Strick beim Grasen begleite.“

Mirja kam zu mir, weil sie immer wieder ähnliche Runden mit Jester drehte: Training – Verletzung – Pause – Antrainieren – Verletzung – Pause usw.  Das Antrainieren war immer mehr als gefährlich, da Jester dabei für Mirja praktisch nicht kontrollierbar war.

Im Workshop erzählte sie in der Gruppe von ihrem gemeinsamen Weg und dass sie nicht mehr weiterweiß. Sie hatte schon verschiedene Trainings-Ansätze ausprobiert. Sie hatte Jester sogar beim Antrainieren Beruhigungsmittel gegeben – wofür sie sich sehr schämte. Eigentlich wollte sie das so alles nicht – aber einen andere Lösung sah‘ sie auch nicht.

Auch hatte sie schon überlegt, Jester abzugeben – aber so ein immer wieder krankes Pferd wollte natürlich niemand kaufen. Und außerdem hing sie ja sehr an ihm.

 

Mirja hat im Kennenlerngespräch erzählt, dass sie ein vages Gefühl hat, dass noch irgendetwas geht. Auch wenn sie nicht wusste was.

Ich habe ihr sehr deutlich gesagt, dass sie in der Zusammenarbeit mit mir keine Trainingstools an die Hand bekommt.

Pferd scheut aus geöffnetem Tor

Sie hat ja schon lange genug versucht, die Lösung im Außen zu suchen und Jester zu verändern. Wir würden gemeinsam auf ihr inneres schauen – auf Ihre Gedanken, ihre Gefühle, ihre Wünsche, ihre innere Haltung und wie sich das Ganze im außen zeigt.

Meine Arbeitshypothese und die Erfahrung die ich immer wieder in der Zusammenarbeit mit meinen Coachees mache ist: Dein Pferd oder dein Hund spiegeln dir mit ihrem Verhalten genau deine eigenen innere Haltung. Sie nehmen dabei viel mehr wahr, als die meisten Menschen es können. Und das nutzen wir im Coaching. Denn über eine (innere) Veränderung von dir wird sich unweigerlich auch dein Tier verändern.

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Mirja hatte schon früher bemerkt, das Jester sie spiegelte, aber sie hatte keine Idee, wie sie diesen Effekt positiv nutzen konnte anstatt sich davon entmutigen zu lassen.

Außerdem hatte sie bisher eher auf die direkte Spiegelung ihrer Gefühle in den jeweiligen Momenten geachtet – also den Frust, die Verzweiflung, die Hilflosigkeit und immer mehr auch die Hoffnungslosigkeit.

In der gemeinsamen Arbeit mit mir konnte sie noch viel tiefer gehen und sich selbst besser kennenlernen. Außerdem wurde ihr im Workshop klar, dass es anderen ganz ähnlich geht wie ihr.

Bei Mirja zeigte sich eine sehr deutliche 1:1 Spiegelung, die ihr vorher noch nicht bewusst gewesen ist. Sie schloss auch in anderen Bereichen ihres Lebens ihre eigene Boxentür immer mehr zu. Zwar fing sie nicht an zu weben, aber sie bekam regelmäßig starke Infekte, die sie immer wieder zu einer Pause zwangen und gegen die bisher kein Arzt etwas machen konnte.

Ihr fiel auf, wie viele Dinge sie ihrem Partner zuliebe nicht mehr machte. Wie vorsichtig sie sich in vielen Situationen verhielt und dass sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse sehr oft noch nicht einmal mehr wahrnahm.

Im weiterführenden Coaching tastete Mirja sich Schritt für Schritt immer mehr wieder an sich selbst heran. Je mehr sie spürte, wie belastend es für sie war, sich so einzuengen, desto mehr erwachte in ihre der Wunsch, auch für Jester etwas zu ändern und ihm mehr Freiheit zu geben.

Fast Forward: Mirja hat im ersten Schritt in ihrem eigenen Leben etwas verändert. Dabei war die Veränderung nicht so groß, wie sie anfangs befürchtet hatte: sie hat mit ihrem Partner offen gesprochen. Dadurch ist vieles auf den Tisch gekommen und letztendlich hat sich die Beziehung sogar positiv entwickelt.

Mirja fühlte sich auch insgesamt immer sicherer und freier und hat begonnen, sich andere Ställe anzuschauen. Dann hat sie doch nochmals in Ruhe mit ihrem Stallbesitzer gesprochen, und gemeinsam habe sie eine Gruppe gefunden, in die Jester integriert wurde. Auch wenn natürlich immer die Möglichkeit besteht, dass Jester sich verletzen könnte, hat Mirja eine ganz klare Entscheidung getroffen:

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„Jester bleibt bei mir; ich will, dass mein Pferd tagsüber mit anderen Pferden auf der Weide ist und bin bereit, das Risiko, das damit verbunden ist zu tragen.“

Jester böllert jetzt nicht mehr und auch in ihrer Beziehung und beim Reiten sind die beiden auf einem richtig guten Weg.

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Positive Affirmationen für dich und dein Pferd oder deinen Hund

Positive Affirmationen für dich und dein Pferd oder deinen Hund

Da ich mein Lieblingsthema Mensch-Tier-Beziehung und wie beide miteinander lernen und sich entwickeln können nie ganz hinter mir lasse, betrachte ich natürlich die Welt durch diesen Fokus.

 

Heute bin ich seit ein paar Tagen im Urlaub in den Bergen und die Landschaft und die Begegnungen haben mich schon sehr inspiriert.

 

Ein paar dieser Gedanken möchte ich gerne mit dir Teilen. Jeder Satz und jedes Bild lassen sich sehr schön als POSITIVE AFFIRMATION nutzen.

 

Welcher Satz spricht dich am meisten an?

 

Oder hast du einen eigenen, der dich und dein Tier stärkt? Dann schreib‘ ihn gerne in die Kommentare.

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Mit meiner Stute Smilla gab es immer mal wieder Phasen, in denen ich dachte, dass wir eher Rückschritte als Fortschritte machen.

Das Dranbleiben hat sich aber mehr als gelohnt. Und rückblickend haben uns gerade die schwierigen Wegabschnitte besonders zusammengeschweißt.

Pferd scheut aus geöffnetem Tor

Die eigenen Erwartungen können einen immensen Druck auf dein Pferd oder deinen Hund ausüben. Oft ist uns selbst gar nicht bewusst, wie hoch die eigenen Erwartung – auch an uns selbst – ist. 

In meinen Coaching ist es immer wieder ein Thema, die eigenen Erwartungen überhaupt erst einmal wahrzunehmen. Manchmal öffnen sich bereits dann erste Türen.

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Eine Begegnung wird meiner Meinung nach dann richtig schön, wenn beide ihrem eigenen Tempo, ihrem eigenen Gefühl folgen dürfen. Gerade bei Tieren gibt es so viele Strategien, Techniken, Schritte, die es angeblich zu berücksichtigen gilt. Aber jedes Pferd und jeder Hund sind genau so individuelle Persönlichkeiten wie jeder Mensch. Je besser es gelingt, die Individualität von beiden in dem Kontakt zu berücksichtigen,  desto authentischer kann die Beziehung sich entwickeln. 

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Und manchmal braucht es  einfach nur eins:

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Warum du trotz regelmäßigem Pferdetraining oder Hundetraining eure Probleme nicht lösen kannst

Warum du trotz regelmäßigem Pferdetraining oder Hundetraining eure Probleme nicht lösen kannst

Anzeichen dafür, dass noch mehr Pferdetraining oder Hundetraining euch im Moment nicht hilft

Anja geht regelmäßig zur Hundeschule und trainiert auch mehr oder weniger kontinuierlich. Trotzdem bellt ihre Bodeguera immer wieder bei Hundebegegnungen. Das nervt Anja und sie ist gerade ratlos, was sie noch tun kann.

 

Franziska ist bewusst geworden, dass sie auch nach drei Jahren ohne regelmäßigen Beritt nicht alleine mit ihrem Wallach Spike zurechtkommt. Als sie Spike gekauft hat, hatte Franziska noch die Vorstellung, wie sie schön entspannt und mit Freude zusammen ausreiten – dieser Traum ist im Moment in weiter Ferne.

 

Neben diesen Beispielen kann es auch sein, dass

  • Du auf der Stelle trittst und man es nicht mehr als Entwicklungsplateau bezeichnen kann
  • Sich die Beziehung mit deinem Pferd oder Hund sogar verschlechtert
  • Themen, die schon lange für euch „abgehakt“ waren,  tauchen plötzlich wieder auf
  • Wenn dein/e Trainer*in mit deinem Pferd oder deinem Hund arbeitet, dann sieht alles so leicht aus
  • Vielleicht hast du deine/n Trainer*in oder die Methode schon ein paar Mal gewechselt, aber die Probleme bleiben
  • Du fühlst dich trotz Trainings immer öfter frustriert, genervt, unsicher oder hast sogar Angst im Umgang mit deinem Pferd oder beim Hundespaziergang

Dann ist noch mehr Training im Moment nicht der hilfreichste Weg.

Du folgst einem veralteten Trainingsverständnis

Viele konventionelle Konzepte für Pferdetraining und Hundetraining gehen von einer mechanistischen Pferd-Mensch- oder Hund-Mensch-Beziehung aus. Hierbei wird für die Kommunikation allein das Reiz-Reaktions-Schema vermittelt.

 

Ich gebe ein Signal (= Reiz) und mein Pferd oder Hund muss darauf IMMER in einer bestimmten Weise reagieren (=feststehende Antwort auf den Reiz).  Früher dachte man übrigens, dass auch die Kommunikation zwischen Menschen so funktioniert.

Pferd scheut aus geöffnetem Tor

Mit dieser inneren Überzeugung werden aber Mensch und Tier zu Objekten gemacht. Als Vergleich: Wenn du bei deinem Auto auf den Startknopf drückst, dann soll es IMMER anspringen. Ganz egal, ob du auf den Knopf drückst oder jemand anders. Springt es nicht an, dann kann der/die Mechaniker*in nach einer Ursache suchen und sie beheben, damit es wieder funktioniert.

 

Das ist jedoch bei lebendigen Wesen nicht möglich. Kommunikation ist keine lineare Bewegung, sondern entwickelt sich zirkulär, d.h. in einer Feedbackschleife zwischen dir und deinem Tier. Kommunikation ist immer ein Wechselwirkungsprozess. Auch wenn ihr natürlich im Sinne einer gemeinsamen Sprache bestimmte Reaktionen auf ein Signal vereinbaren könnt, sollte dein Tier immer die Möglichkeit haben, dir etwas anderes zu signalisieren.

 

Dein Hund reagiert heute nicht so schnell wie sonst auf den Pfiff? Dein Pferd springt auf den zurückgelegten Schenkel nicht an? Hier gibt es keine eindeutige Ursache. Viele äußere Zeichen wie Verspannungen, wiederkehrende Krankheiten, bestimmte Verhaltensweisen wie Weben, Bellen, Kopfschlagen, permanente Unruhe sind nicht die Ursache, sondern die SYMPTOME für ein ganz anderes Thema.

 

Natürlich müssen diese Symptome berücksichtigt und behandelt werden – aber besonders wenn sie immer wieder auftauchen kann es sein, dass dein Tier dir ein eigenes Thema spiegelt, d.h. es dein Thema unbewusst übernimmt oder auf deine Ausstrahlung reagiert. (Mehr Infos zum SPIEGELN kannst du HIER lesen).

Wieso in euren Problemen gerade auch eure Chancen liegen

Oft wird in meinen Coachings deutlich, dass Mensch und Pferd oder Mensch und Hund aneinander vorbei reden. Sie kommunizieren auf unterschiedlichen Ebenen miteinander.

 

Du willst, dass dein Hund entspannt an dem anderen Hund vorbei geht und gibst ihm ein entsprechendes verbales oder körpersprachliches Signal. Beim Losgehen hast du jedoch schon gedacht: hoffentlich kommt uns heute kein Hund entgegen. Als dann der erste Hund auf euch zugekommen bist, hast du ein flaues Gefühl im Magen bekommen und sofort war der Gedanke da: Oh nein, ob das gut geht?

 

Dein Hund reagiert vor allem auf deine Gedanken und Gefühle. Daher erhöhst du mit diesen inneren Bildern und Dialogen die „Chance“ darauf, dass dein Hund genau das nicht erwünschte Verhalten zeigt.

 

Beim Pferd kann es genauso sein: du gibst die Galopphilfe, aber innerlich hast du selbst Angst vor der Geschwindigkeit, vertraust dir und deinem Pferd noch nicht oder eine Erinnerung an einen Unfall ist in der Situation wieder sehr präsent. Auch hier ist es wieder so, dass dein Pferd auf dein Gefühl, deine inneren Bilder und deine Gedanken reagiert und so vielleicht den zurückgelegten Schenkel ignoriert, von den sich widersprechenden Signalen irritiert ist oder die Flucht nach vorne antritt.

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Gerade in sogenannten Problemsituationen liegen die Möglichkeiten, eure Beziehung zu verbessern und euch weiter zu entwickeln:

 

  1. Die Reaktion deines Pferdes oder deines Hundes zeigt immer auch ein Bedürfnis deines Tieres.
    Vielleicht ist die Art und Weise, wie es dieses Bedürfnis zeigt, noch nicht optimal. Aber sie bietet dir die Möglichkeit, tiefer in Kontakt mit deinem Pferd oder deinem Hund zu gehen und dein Tier immer besser zu verstehen.
  2. Gleichzeitig sagt die Reaktion die du bekommst, auch etwas über dich selbst aus.
    Tiere spiegeln uns meistens sehr stark. Wenn du bereit bist, auch bei dir selbst genau hinzuschauen und genau wahrzunehmen, dann bietet sich dir im Kontakt mit deinem Pferd oder deinem Hund eine unglaublich schöne Möglichkeit, zu sehen, wo du gerade stehst  und welche inneren Themen sich aktuell zeigen.

Welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn du weiter gehst als nur Pferdetraining oder Hundetraining zu machen

 

Wenn du bereit dafür bist, über konventionelle Trainingsansätze hinaus zu gehen, dann öffnet sich für dich und dein Tier eine ganz neue Welt.

 

Pferdetraining oder Hundetraining für sich alleine bleibt für mich immer zweidimensional – auch gutes Training. Das heißt nicht, dass es schlecht ist. Es ist einfach begrenzt.

 

In dem Moment, in dem du das Feedback deines Tiers als Rückmeldung zu deiner inneren Welt verstehst, öffnest du die Tür zu einer ganz neuen Dimension. Das was bisher zweidimensional war, wird plötzlich dreidimensional.

 

Du eröffnest einen Raum, in dem wirkliche Begegnung auf Augenhöhe stattfindet und Entwicklung für euch beide möglich ist. Einen mehrdimensionalen Raum mit Tiefe und Vielfalt. Ein Raum, in dem du mehr über dich, über dein Tier und die Welt entdecken kannst.

 

Denn nachhaltige Veränderung wird nicht durch Technik bewirkt, sondern immer durch eine Veränderung der eigenen inneren Haltung. Dein Tier kann dir dabei helfen, dich auf den Weg zu machen.

Möchtest du auch mit einem ganz anderen Blick auf dich und dein Tier schauen?

Willst du die Tür zu dieser neuen Welt öffnen?

HIER findest du alle Infos zu meinem Einstiegs-Coaching-Angebot UNFOLD.

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