Anzeichen dafür, dass noch mehr Pferdetraining oder Hundetraining euch im Moment nicht hilft

Anja geht regelmäßig zur Hundeschule und trainiert auch mehr oder weniger kontinuierlich. Trotzdem bellt ihre Bodeguera immer wieder bei Hundebegegnungen. Das nervt Anja und sie ist gerade ratlos, was sie noch tun kann.

 

Franziska ist bewusst geworden, dass sie auch nach drei Jahren ohne regelmäßigen Beritt nicht alleine mit ihrem Wallach Spike zurechtkommt. Als sie Spike gekauft hat, hatte Franziska noch die Vorstellung, wie sie schön entspannt und mit Freude zusammen ausreiten – dieser Traum ist im Moment in weiter Ferne.

 

Neben diesen Beispielen kann es auch sein, dass

  • Du auf der Stelle trittst und man es nicht mehr als Entwicklungsplateau bezeichnen kann
  • Sich die Beziehung mit deinem Pferd oder Hund sogar verschlechtert
  • Themen, die schon lange für euch „abgehakt“ waren,  tauchen plötzlich wieder auf
  • Wenn dein/e Trainer*in mit deinem Pferd oder deinem Hund arbeitet, dann sieht alles so leicht aus
  • Vielleicht hast du deine/n Trainer*in oder die Methode schon ein paar Mal gewechselt, aber die Probleme bleiben
  • Du fühlst dich trotz Trainings immer öfter frustriert, genervt, unsicher oder hast sogar Angst im Umgang mit deinem Pferd oder beim Hundespaziergang

Dann ist noch mehr Training im Moment nicht der hilfreichste Weg.

Du folgst einem veralteten Trainingsverständnis

Viele konventionelle Konzepte für Pferdetraining und Hundetraining gehen von einer mechanistischen Pferd-Mensch- oder Hund-Mensch-Beziehung aus. Hierbei wird für die Kommunikation allein das Reiz-Reaktions-Schema vermittelt.

 

Ich gebe ein Signal (= Reiz) und mein Pferd oder Hund muss darauf IMMER in einer bestimmten Weise reagieren (=feststehende Antwort auf den Reiz).  Früher dachte man übrigens, dass auch die Kommunikation zwischen Menschen so funktioniert.

Pferd scheut aus geöffnetem Tor

Mit dieser inneren Überzeugung werden aber Mensch und Tier zu Objekten gemacht. Als Vergleich: Wenn du bei deinem Auto auf den Startknopf drückst, dann soll es IMMER anspringen. Ganz egal, ob du auf den Knopf drückst oder jemand anders. Springt es nicht an, dann kann der/die Mechaniker*in nach einer Ursache suchen und sie beheben, damit es wieder funktioniert.

 

Das ist jedoch bei lebendigen Wesen nicht möglich. Kommunikation ist keine lineare Bewegung, sondern entwickelt sich zirkulär, d.h. in einer Feedbackschleife zwischen dir und deinem Tier. Kommunikation ist immer ein Wechselwirkungsprozess. Auch wenn ihr natürlich im Sinne einer gemeinsamen Sprache bestimmte Reaktionen auf ein Signal vereinbaren könnt, sollte dein Tier immer die Möglichkeit haben, dir etwas anderes zu signalisieren.

 

Dein Hund reagiert heute nicht so schnell wie sonst auf den Pfiff? Dein Pferd springt auf den zurückgelegten Schenkel nicht an? Hier gibt es keine eindeutige Ursache. Viele äußere Zeichen wie Verspannungen, wiederkehrende Krankheiten, bestimmte Verhaltensweisen wie Weben, Bellen, Kopfschlagen, permanente Unruhe sind nicht die Ursache, sondern die SYMPTOME für ein ganz anderes Thema.

 

Natürlich müssen diese Symptome berücksichtigt und behandelt werden – aber besonders wenn sie immer wieder auftauchen kann es sein, dass dein Tier dir ein eigenes Thema spiegelt, d.h. es dein Thema unbewusst übernimmt oder auf deine Ausstrahlung reagiert. (Mehr Infos zum SPIEGELN kannst du HIER lesen).

Wieso in euren Problemen gerade auch eure Chancen liegen

Oft wird in meinen Coachings deutlich, dass Mensch und Pferd oder Mensch und Hund aneinander vorbei reden. Sie kommunizieren auf unterschiedlichen Ebenen miteinander.

 

Du willst, dass dein Hund entspannt an dem anderen Hund vorbei geht und gibst ihm ein entsprechendes verbales oder körpersprachliches Signal. Beim Losgehen hast du jedoch schon gedacht: hoffentlich kommt uns heute kein Hund entgegen. Als dann der erste Hund auf euch zugekommen bist, hast du ein flaues Gefühl im Magen bekommen und sofort war der Gedanke da: Oh nein, ob das gut geht?

 

Dein Hund reagiert vor allem auf deine Gedanken und Gefühle. Daher erhöhst du mit diesen inneren Bildern und Dialogen die „Chance“ darauf, dass dein Hund genau das nicht erwünschte Verhalten zeigt.

 

Beim Pferd kann es genauso sein: du gibst die Galopphilfe, aber innerlich hast du selbst Angst vor der Geschwindigkeit, vertraust dir und deinem Pferd noch nicht oder eine Erinnerung an einen Unfall ist in der Situation wieder sehr präsent. Auch hier ist es wieder so, dass dein Pferd auf dein Gefühl, deine inneren Bilder und deine Gedanken reagiert und so vielleicht den zurückgelegten Schenkel ignoriert, von den sich widersprechenden Signalen irritiert ist oder die Flucht nach vorne antritt.

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Gerade in sogenannten Problemsituationen liegen die Möglichkeiten, eure Beziehung zu verbessern und euch weiter zu entwickeln:

 

  1. Die Reaktion deines Pferdes oder deines Hundes zeigt immer auch ein Bedürfnis deines Tieres.
    Vielleicht ist die Art und Weise, wie es dieses Bedürfnis zeigt, noch nicht optimal. Aber sie bietet dir die Möglichkeit, tiefer in Kontakt mit deinem Pferd oder deinem Hund zu gehen und dein Tier immer besser zu verstehen.
  2. Gleichzeitig sagt die Reaktion die du bekommst, auch etwas über dich selbst aus.
    Tiere spiegeln uns meistens sehr stark. Wenn du bereit bist, auch bei dir selbst genau hinzuschauen und genau wahrzunehmen, dann bietet sich dir im Kontakt mit deinem Pferd oder deinem Hund eine unglaublich schöne Möglichkeit, zu sehen, wo du gerade stehst  und welche inneren Themen sich aktuell zeigen.

Welche Möglichkeiten sich eröffnen, wenn du weiter gehst als nur Pferdetraining oder Hundetraining zu machen

 

Wenn du bereit dafür bist, über konventionelle Trainingsansätze hinaus zu gehen, dann öffnet sich für dich und dein Tier eine ganz neue Welt.

 

Pferdetraining oder Hundetraining für sich alleine bleibt für mich immer zweidimensional – auch gutes Training. Das heißt nicht, dass es schlecht ist. Es ist einfach begrenzt.

 

In dem Moment, in dem du das Feedback deines Tiers als Rückmeldung zu deiner inneren Welt verstehst, öffnest du die Tür zu einer ganz neuen Dimension. Das was bisher zweidimensional war, wird plötzlich dreidimensional.

 

Du eröffnest einen Raum, in dem wirkliche Begegnung auf Augenhöhe stattfindet und Entwicklung für euch beide möglich ist. Einen mehrdimensionalen Raum mit Tiefe und Vielfalt. Ein Raum, in dem du mehr über dich, über dein Tier und die Welt entdecken kannst.

 

Denn nachhaltige Veränderung wird nicht durch Technik bewirkt, sondern immer durch eine Veränderung der eigenen inneren Haltung. Dein Tier kann dir dabei helfen, dich auf den Weg zu machen.

Möchtest du auch mit einem ganz anderen Blick auf dich und dein Tier schauen?

Willst du die Tür zu dieser neuen Welt öffnen?

HIER findest du alle Infos zu meinem Einstiegs-Coaching-Angebot UNFOLD.