…und welche 3 Verhaltensweisen eine Lösung am meisten behindern

 

Waaas? Mein Pferd bockt, mein Hund zieht an der Leine und ich bin Schuld?

Ganz klar:  NEIN! Du bist nicht Schuld. ABER: du trägst zu 100% die Verantwortung für deine Reaktion darauf.

Ich weiß, diese Haltung ist nicht bequem, aber eine intensive Beschäftigung mit dir selbst kann extrem nützlich sein, um euer Problem zu lösen.

Außerdem kann es auch richtig viel Spaß machen!

 

Persönlichkeitsentwicklung bedeutet nicht, ewig lang durch das Tal der Tränen zu gehen, sondern ist auch verbunden mit ganz vielen persönlichen Hochfühl-Momenten.

 

Da kommst du aber nicht so schnell hin, wenn du lange in einem dieser 3 Bereiche bleibst:

 

 

Die 3 Wege der Problem-Stabilisierung

 

  1. Problem-Fokus
  2. Arbeit am Symptom
  3. Kontroll-Mythos

 

 

Problem-Fokus

Das Pferd bockt? Der Hund zieht an der Leine und kläfft andere Hunde an?

Sehr schnell entwickelt sich ein Fokus, nur das Problem wahrzunehmen und regelrecht darauf zu warten.

Wann ist es wieder so weit? Wie kann ich es verhindern? Wie kann ich es unterbinden? Warum tut mein Tier das?

Es ist absolut verständlich, das Problem so schnell wie möglich lösen zu willen, aber genau diese Konzentration auf das Problem führt dazu:

 

  • Das wir das Pferd oder den Hund und auch uns selbst nur noch in Bezug auf das Problem wahrnehmen. Das kennt man ja, wenn man beim Arzt ist und mitbekommt, dass man eigentlich nur noch als „der Fuß“ betrachtet wird
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  • .Es wird um so schwerer, eine Lösung zu finden, weil der Problem-Fokus den Blickwinkel einengt. Für eine Lösung brauchst du Weite und neue Perspektiven.

 

Die Konzentration auf das Problem führt sehr häufig zum nächsten Punkt.

 

Arbeit am Symptom 

Das Pferd sperrt (reißt das Maul auf) beim Reiten? Dann wird der Sperrriemen enger geschnallt.

Das Pferd reißt den Kopf hoch?  Dann wird er mit „Hilfszügeln“ runter gebunden.

Der Hund bellt und knurrt bei der Begegnung mit anderen Hunden? Dann wird er deutlich zusammengestaucht und ermahnt. „Nein, Aus, Lass‘ das“ und zusätzlich ein Ruck an der Leine.

Etwas auf Knopfdruck öndern

Der Fokus im konventionellen Tiertraining ist sehr oft nur auf das Symptom gerichtet. Einerseits ist das verständlich, denn der Leidensdruck der Menschen ist groß und der Erfolgsdruck der Trainer auch.

 

Aber das Symptom ist nur ein Kommunikationsversuch deines Pferdes oder Hundes.

 

Es hilft nichts, das Symptom abzustellen. Das wäre so, als wenn du den Feuermelder ausschaltest ohne das Feuer zu löschen.

Das Pferd bockt, weil es etwas noch nicht versteht, weil es Angst hat oder weil ihm etwas weht tut. 

 

Der Hund bellt und geht auf andere Hunde los. Das wirkt aggressiv, aber sehr oft ist das ebenfalls einfach Zeichen von Angst und Unsicherheit.

 

So war es z.B. lange Zeit bei meiner Galga Koko. Es war ihr einfach unheimlich, wenn ein anderer Hund ihr frontal entgegenkam. Wenn es dann noch eng war und es keine Möglichkeit zum Ausweichen gab, hat sie die Flucht nach vorne angetreten und gebellt und geknurrt.

 

Wenn die Kommunikationsversuche des Pferdes und des Hundes lange ins Leere laufen, dann werden sie lauter reden. D.h. die Verhaltensweisen werden verstärkt oder durch massivere ersetzt um endlich gehört zu werden.

 

Das führt irgendwann zu Punkt 3.

 

 

Kontroll-Mythos

 

Die deutliche und manchmal massive Kommunikation des Tiers macht Menschen oft Angst. Sie fühlen sich hilflos, weil alle Maßnahmen zur Symptombekämpfung nichts nützen.

Jetzt kommt oft der Wunsch, sich selbst und auch das Tier zu schützen vor diesen heftigen Reaktionen und Gefühlen.

 

Auch das ist gut nachvollziehbar. Wer fühlt sich schon gerne hilflos und voller Angst?

Kontrolle zeigen

Aber ein anderes Wesen kontrollieren zu können ist eine Illusion.

 

Du kannst kein anderes Lebewesen und auch nicht deine Umwelt zu 100% kontrollieren.

 

Wahrscheinlich willst du das auch gar nicht wirklich, denn:

Im Zusammenhang mit unseren Tieren hängt Kontrolle sehr oft mit bedingungsloser Unterdrückung des Tieres zusammen.

 

Sie sollen sich so verhalten, wir es uns gefällt, wie es für uns bequem ist, wie es für unser Selbstbild und unsere Wirkung auf andere gut ist. Damit wir unsere Angst nicht mehr spüren. Damit wir nicht mehr mit unserer Hilflosigkeit konfrontiert werden.

 

Durch Unterdrückung wird massiver Druck ausgeübt und was dann passiert: Druck erzeugt Gegendruck. Damit wird eine unglückliche Spirale in Gang gesetzt.

 

Das alles widerspricht natürlich dem, was sich die meisten Reiter*innen und Hundebesitzer*innen wünschen:  eine wirklich tiefe und vertrauensvolle Beziehung mit ihrem Pferd und ihrem Hund.

 

Was kannst du also tun, wenn du mehr willst als das Symptom abstellen und dabei gleichzeitig die Beziehung zu deinem Pferd und deinem Hund vertiefen willst?

 

 

 

Richte deine Aufmerksamkeit auf dich selbst

 

Du bist die Einzige, bei der du aktiv und zielgerichtet etwas verändern kannst.

 

Nur durch eine Veränderung deines eigenen Verhaltens, und damit meine ich deine gesamte innere Haltung, also auch deine Gedanken und deine Gefühle, kreierst du eine Chance dafür, dass auch dein Tier sich verändert.

 

Wenn du die Bedeutung von Signalen gemeinsam mit deinem Pferd abstimmst und dabei selbst innerlich klar bist, dann muss es nicht mehr buckeln, weil es versteht. Wenn du deinem Hund draußen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln kannst, weil du dich selbst sicher fühlst in der Situation, muss er nicht mehr bellen.

 

ausgeklügelte Balance

Glücklicherweise hilft dein Tier dir dabei, wie du selbst in einen guten inneren Zustand kommen kannst. Denn das Verhalten deines Pferdes und deines Hundes ist immer auch ein Spiegel für dich selbst.

 

Du kannst darin wunderbar deine Art der Kommunikation erkennen. Dein Pferd und dein Hund spiegeln dein Verhalten und damit auch deine Gedanken und deine Gefühle.

 

Wenn du ihnen zuhörst, wirst du schnell merken ob du dich in eine gute oder nicht so gute Richtung bewegst und kannst dein Verhalten nach und nach anpassen.

 

Der erste Schritt auf diesem Weg ist es, herauszufinden, wie dein Pferd und dein Hund dich spiegeln und zu verstehen, was sie dir sagen.

 

Genau dafür habe ich den SPIEGEL-TEST entwickelt:

 

Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit der du strukturiert vorgehen und ganz klar verstehen kannst, was dein Tier dir sagen will.

Du wirst dabei sicher neue Perspektiven in euer Mensch-Pferd oder Mensch-Hund-Beziehung entdecken.

 

Ich wünsche dir dabei viel Freude!

 

Schreib‘ mir gerne per Mail oder auf Instagram (@petra.graak), was du mit dem SPIEGEL-TEST herausgefunden hast.